29.10.2014

Emma Becker - Monsieur



'Die 20-jährige Ellie interessiert sich nicht im Geringsten für ihre Mitstudenten, ihre Phantasien kreisen um erotische Literatur und die Anziehungskraft erfahrener, älterer Liebhaber. Letzteren findet sie in einem 45-jährigen Chirurgen und Freund der Familie, genannt »Monsieur«. Es beginnt mit einem verspielten Austausch erotischer Zitate, es führt durch zerwühlte Hotelbetten, es endet in einer aufreibenden, grenzüberschreitenden Amour fou ... '


Meine Meinung

Ich weiß ehrlich nicht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Gefallen, Abscheu, Ekel, Unterhaltung, Belustigung, Langeweile und noch 10 anderen Emotionen. Wenn 'Becker' das erreichen wollte, na dann hat sie es definitiv geschafft, gar keine Frage.

Monsieur scheint im ersten Augenblick ein fiktiver Roman über eine junge Erwachsene, die etwas mit einem Chirurgen anfängt, das ist die Zusammenfassung des ganzen Romans, entpuppt sich dann aber als eine Art autobiografisches Stück. Was, um nicht lügen zu müssen, alles noch schlimmer macht, als es gewesen wäre, wenn es erdacht wäre.
Ich fand in diesem 456 (!) seitigen Roman nur ein einziges Argument auf der Proseite: es war meistens flüssig zu lesen und zwischendurch hat es mich auch mal gekriegt, für einen kurzen Augenblick.
Das war's. Und meiner Meinung nach ist das sehr traurig.

Gefühlte 10.000 Dinge haben mich an diesem Buch gestört. Der gravierendste Punkt, der noch über allen steht, ist: es war dermaßen langweilig. Man hat das Gefühl, bis zur Hälfte ca. passiert rein gar nichts und wenn, dann nörgelt sie die ganze Zeit rum, nimmt Drogen und lässt sich von irgendwelchen anderen Typen 'verführen', um es jetzt mal nicht ausarten zu lassen. Also ohne Witz, ich will bei knapp 460 Seiten nicht auf jeder 2. oder 3. lesen, dass sie sich erst mal ne Zigarette, nen Joint oder ein bisschen Ecstasy klar macht oder dass er schon ieder nicht angerufen hat. 
Dieses Mädchen, fiktiv oder nicht, ist anstrengend, und das nicht nur für den Leser, wie ich mal annehme. Verwöhnt und vollkommen unsympathisch trifft die Charaktereigenschaften dieser Dame wohl ausgesprochen gut und so sollten die Hauptpersonen eines Romans nicht sein, erfunden hin oder her.

Die vermeintliche Erotik kam teilweise überhaupt nicht bei mir an, weil im gleichen Atemzug Wörter wie Wunde fielen, die ich an sich nicht schlimm finde, aber in diesen Zusammenhang überhaupt nicht reinpassen. Außerdem musste ich anfangs bis ca. Seite 50 ständig Wörter wie Kokotte lesen, die ich, um sie zu verstehen, erst mal googlen musste, was an sich ja kein Problem ist. Aber wenn sie dann alle 5 Seiten ausgelutscht werden, habe ich schon, bevor es richtig los geht, keine Lust mehr auf das Buch.

Das Schlimmste an allem war, dass mir die ganze Geschichte eigentlich, entschuldigt meine Wortwahl, scheißegal war, genauso wie die Charaktere. Und ich es nur noch zu Ende gelesen habe, um nicht noch ein Buch auf der Abgebrochen-Seite enden zu lassen.


Fazit

Möglicher Weise kommt es bei wem anders ganz verschieden an, aber für mich war das Buch der reinste Flop. Meiner Meinung nach definitiv keine Leseempfehlung.




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